Beendung von Hunger, Schaffung von Ernährungssicherheit und verbesserter Ernährung und Förderung nachhaltiger Landwirtschaft
Ziel 2 (Kein Hunger) beabsichtigt, den Hunger in all seinen Formen zu bekämpfen, Ernährungssicherheit zu erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen. 2030 soll das Zieljahr für die Erreichung dieser Zielsetzungen bilden.
Es ist klarerweise die Natur, die direkte Nahrungsquellen liefert. Den Menschen ist es gelungen, Tätigkeiten zu kreieren, welche die Landwirtschaft stützen. Dennoch ist es nötig, eine nachhaltige Landwirtschaft mit modernen Technologien und fairen Verteilungssystemen zu fördern. Die wachsende Bevölkerung und ihre Konsummodelle setzen Umwelt und Natur unter Druck. Daher ist es erforderlich, neue Gleichgewichte zu finden, welche die gesamte Weltbevölkerung stützen können und außerdem sicherstellen, dass niemand jemals wieder an Hunger leiden wird.
Darüber hinaus stellen steigende Temperaturen, Klimaänderungen, bewaffnete Konflikte und Pandemien wie COVID-19 eine andere Bedrohung für die Ernährungssysteme der Welt dar. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit, unseren Ansatz im Agrarsektor zu überdenken und mehr zu investieren, um die landwirtschaftliche Produktion zu verbessern, ohne die Umwelt zu schädigen und so Hunger und Armseligkeit zu reduzieren.
- Nach jüngsten Schätzungen leiden fast 700 Millionen Menschen (etwa 9 % der Weltbevölkerung) an Hunger.
- Der Großteil der 381 Millionen Unterernährten der Welt ist immer noch in Asien zu finden. Mehr als 250 Millionen von ihnen leben in Afrika, wo die Zahl der Unterernährten schneller wächst als irgendwo anders auf der Welt.
- Ende 2019 war fast jeder zehnte Mensch weltweit von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen: Das sind rund 750 Millionen Menschen.
- Schätzungsweise 2 Milliarden Menschen hatten weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sicheren, nahrhaften und ausreichenden Lebensmitteln. Wenn die jüngsten Tendenzen sich so weiterentwickeln, wird die Zahl der von Hunger betroffenen Menschen bis 2030 840 Millionen oder 9,8 % der Weltbevölkerung überschreiten.
- 144 Millionen Kinder unter 5 Jahren waren 2019 von Wachstumsstörungen betroffen. Drei Viertel davon leben in Südasien und in Afrika südlich der Sahara. Im Jahr 2019 waren 6,9 % (oder 47 Millionen) der Kinder unter 5 Jahren durch Auszehrung oder akute Unterernährung betroffen. Dies wird durch begrenzte Nährstoffaufnahme und Infektionen verursacht.
Ziel 2.1 Weltweiter Zugang zu sicheren und nahrhaften Lebensmitteln
Bis 2030 soll dem Hungerproblem ein Ende gesetzt werden und das ganze Jahr über Zugang zu sicheren, nahrhaften und ausreichenden Lebensmitteln für alle Menschen garantiert werden. Dies gilt besonders für arme Menschen und Personen in verletzlichen Situationen, zu denen auch Säuglinge gehören.
Ziel 2.2 Beendigung aller Formen von Fehlernährung
Bis 2030 sollen alle Formen von Fehlernährung ein Ende finden. Bis 2025 sollen dabei die international vereinbarten Zielsetzungen erreicht werden, bei denen es um Wachstumsstörungen und Auszehrung bei Kindern unter 5 Jahren geht. Außerdem sollen die Ernährungsbedürfnisse von jungen Mädchen, schwangeren und stillenden Frauen oder älteren Menschen angesprochen werden.
Ziel 2.3 Verdoppelung von Produktivität und Einkommen von kleinen Lebensmittelproduzenten
Bis 2030 sollen sich die landwirtschaftliche Produktivität und das Einkommen von kleinen Lebensmittelproduzenten und hier insbesondere von Frauen, indigenen Völkern, Familienlandwirten, Viehzüchtern und Fischern verdoppeln. Das soll auch durch sicheren und gleichberechtigten Zugang zum Land, weitere Produktionsressourcen und Einsätze, Finanzleistungen, Märkte und Möglichkeiten für Wertschöpfung und nicht-landwirtschaftliche Beschäftigung geschehen.
Ziel 2.4 Nachhaltige Lebensmittelproduktion und nicht krisenanfällige landwirtschaftliche Praktiken
Bis 2030 sollen nachhaltige Nahrungsmittel-Produktionssysteme gewährleistet und nicht krisenanfällige landwirtschaftliche Praktiken implementiert werden, die Produktivität und Produktion steigern und helfen, Ökosysteme zu bewahren, welche eine bessere Anpassung an Klimawandel, Extremwetter, Dürre, Überflutungen und andere Katastrophen ermöglichen und nach und nach die Land- und Bodenqualität verbessern.
Ziel 2.5 Erhaltung der genetischen Vielfalt bei der Lebensmittelproduktion
Bis 2020 soll die genetische Vielfalt von Saaten, angebauten Pflanzen und gezüchteten sowie gezähmten Tieren und ihren verwandten Wildarten erhalten werden. Dies soll auch durch solide verwaltete und diversifizierte Saat- und Pflanzenbanken auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene geschehen. Außerdem soll der Zugang zu sowie die faire und gerechte Aufteilung der Vorteile gefördert werden, die aus der international vereinbarten Nutzung der genetischen Ressourcen und des damit verbundenen traditionellen Wissens entstehen.
Ziel 2.A Investition in ländliche Infrastrukturen, landwirtschaftliche Forschung, Technologie und Genbanken
Höhere Investitionen sollen, auch durch eine größere internationale Kooperation in die ländlichen Infrastrukturen, in landwirtschaftliche Forschung und Beratungsdienste, technologische Entwicklung sowie Pflanzen- und Tier-Genbanken getätigt werden, um die Produktionskapazität besonders in den am wenigsten entwickelten Entwicklungsländern anzukurbeln.
Ziel 2.B Vermeidung von Handelsbeschränkungen, Marktverzerrungen und Exportsubventionen
Handelsbeschränkungen und Verzerrungen auf den Welt-Agrarmärkten sollen, auch durch die parallele Beseitigung aller Arten von Subventionen für ländliche Ausfuhren sowie für alle Exportmaßnahmen mit gleichwertiger Wirkung, gemäß dem Mandat der Doha-Entwicklungsrunde korrigiert und vermieden werden.
Ziel 2.C Gewährleistung stabiler Lebensmittelrohstoffmärkte und rechtzeitiger Zugang zu Informationen
Es sollen Maßnahmen getroffen werden, um die rechte Wirkungsweise der Lebensmittelrohstoffmärkte und ihrer Derivate zu garantieren und den rechtzeitigen Zugang zu Marktinformationen, einschließlich der Nahrungsmittelreserven zu erleichtern, um die extreme Unbeständigkeit von Lebensmittelpreisen zu begrenzen.
Herausforderung: wir leben in einer Welt, in der 1 von 9 Personen unterernährt ist;
Lösung: Erhöhung der ländlichen Produktivität und Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu Lebensmitteln für alle.
Herausforderung: 75 % der Pflanzenvielfalt wurden durch Monokulturen verloren, so dass die Pflanzen anfälliger für Schädlingsausbrüche und Krankheiten wurden;
Lösung: diversifizierung der Pflanzensorten, um Ernteausfälle zu reduzieren und nahrhafte Diäten zu fördern.
Herausforderung: kleinbauern liefern 80 % der in den Entwicklungsländern konsumierten Lebensmittel. Ihre vom Regen abhängende Landwirtschaft ist besonders anfällig für Trockenheit und für Hochwasser;
Lösung: investieren in Kleinbauern und hier vor allem Frauen, um die Ernährungssicherheit anzuheben und die Ernährung der Ärmsten zu verbessern.
Was können wir tun, um das Ziel SDG 2 zu erfüllen? Zu Hause, bei der Arbeit und in unseren Gemeinden können wir nachhaltige Nahrung auswählen und eine gute Ernährung wählen. Durch die Bekämpfung von Nahrungsmittelverschwendung und die Unterstützung von Bauern und Märkten aus der Gegend können wir die Situation verbessern und diesem wichtigen Ziel noch näher kommen. Unsere Bedeutung als Konsumenten und Wähler könnte sehr wirkungsvoll sein, wenn wir sowohl Unternehmen als auch Regierungen bitten, konkretere Entscheidungen zu treffen und Änderungen vorzunehmen, damit Müll und Hunger reduziert werden.
Was kann ich tun?
- …versuchen, mich an neue Arten von Lebensmittel anzupassen.
- …mich bemühen, zu einem nachhaltigen Verbraucher zu werden.
- …lebensmittellagerung verbessern, wie z. B. durch getrocknetes Fleisch.
- …möglichst wenig Fleisch essen.