Weltraummüll
Seit dem Start des ersten Satelliten, Sputnik 1, der am 4. Oktober 1957 von der Sowjetunion in Umlauf gebracht wurde, folgten viele weitere Missionen, die im Weltraum Trümmer, wie z. B. abgeschossene Raketenstufen oder andere Gegenstände, wie von Astronauten verlorene Instrumente, hinterließen. Heute sind viele Satelliten nicht mehr funktionsfähig und all dies stellt eine Gefahr für andere Satelliten, Raumschiffe und die Internationale Raumstation dar, die Kollisionsvermeidungsmanöver durchführen muss. Wie viel wissen Sie über Weltraumschrott? Testen Sie Ihr Wissen anhand der folgenden 12 Fragen.
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Was ist Weltraummüll?
Der Großteil des Weltraummülls besteht aus nicht funktionsfähigen Satelliten, abgeschossenen Raketenstufen, Fragmenten aus dem Zerfall und aus Zusammenstößen mit anderen Satelliten und Raketen sowie andere missionsbezogenen Trümmer wie verlorene Ausrüstung.
Wie groß sind die Teile des Weltraummülls, welche die Erde umkreisen?
Nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation ergibt sich die durch ein statisches Modell geschätzte Anzahl der Weltraummülltrümmer in der Umlaufbahn wie folgt: 34.000 Objekte, die größer als 10 cm sind, 900.000 Objekte von mehr als 1 cm bis 10 cm und mehr als 120 Millionen Objekte von mehr als 1 mm bis 1 cm. Die Gesamtmasse all dieser Objekte in der Erdumlaufbahn beträgt mehr als 9400 Tonnen.
Haben Sie sich jemals gefragt, wie der Weltraummüll ins All gelangt?
Weltraumschrott ist das Ergebnis der Erforschung des Weltraums. Solange der Mensch Objekte mit Raketen in die Umlaufbahn schießt, ist Weltraummüll unvermeidlich.
Wird Weltraummüll kartiert und überwacht oder, auf jeden Fall, kontrolliert?
Alle die Erde umkreisenden Trümmer im Weltraum werden ständig mit den Weltraumüberwachungssystemen kontrolliert, die mit “Space Surveillance Networks” (SSN) bezeichnet werden. Hier handelt es sich um mechanische Radare, Bodenteleskope und hochentwickelte im Weltraum befindliche optische Sensoren, die Weltraummüll erkennen, ausfindig machen und katalogisieren. Dann existiert auch ein “Space Surveillance and Tracking (SST)-System”, das Weltraumschrott entdeckt. Es wird verwendet, um die Umlaufbahnen dieser Objekte zu bestimmen und vorherzusagen.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat kürzlich eine wichtige und heikle Weltraummission autorisiert, bei der eine Art „Weltraumschrott-Transporter“ gestartet werden soll. Ziel ist es, einen wesentlichen Beitrag zur Beseitigung des in der Erdumlaufbahn „treibenden“ Schrotts zu leisten.
Im Jahr 2019 rief die Europäische Weltraumorganisation (ESA) Experten dazu auf, eine Lösung für die Beseitigung von Trümmern aus dem Weltraum einzureichen. Das Schweizer Start-Up-Unternehmen ClearSpace wurde ausgewählt und plant nun in einer gemeinsamen Initiative mit der ESA, einen satellitengroßen Greifautomaten in die Umlaufbahn zu schicken, um ein 100 kg schweres Fragment einer alten europäischen Vega-Rakete namens Vespa abzufangen, das von einem Abschuss im Jahr 2013 übrig geblieben ist. Der Start dieses speziellen "Rückholgerätes" ist für 2025 geplant und wird die erste echte Säuberungsmission des Planeten darstellen. Die ESA erklärte, sie werde "wichtiges Fachwissen" und finanzielle Mittel für die Mission bereitstellen, während ClearSpace die restlichen Kosten über gewerbliche Investoren abdecken werde.
Wer hat die Tonnen von (Weltraum)müll in der Erdumlaufbahn hinterlassen?
Es ist an der Zeit, Lösungen für die Beseitigung des Weltraumschrotts zu finden, der sich aufgrund unserer ständigen Erforschung des Weltraums seit Jahren in der Erdumlaufbahn angesammelt hat. Die Lösungen dürfen nicht nur im Einsammeln und Beseitigen von Weltraumschrott bestehen, sondern müssen auch und vor allem Techniken und Technologien umfassen, die Weltraummissionen selbst sicherer und "sauberer" machen.
Es gibt mehr als 7.000 Satelliten im Weltraum, aber nur etwas mehr als 4.300 sind noch in Betrieb.
Laut der ESA (Europäische Weltraumorganisation) gibt es etwa 7200 Satelliten im Weltraum und nur fast 4300 funktionieren noch.
Wird Weltraummüll in Zukunft ein Problem sein?
Weltraumschrott stellt ein ernsthaftes Problem dar, das sich noch verschärfen kann, wenn nichts zu seiner Reduzierung unternommen wird. Deshalb ist es notwendig, Missionen zum Einsammeln der Teile vorzubereiten, welche die größte Gefahr für neue Satelliten darstellen. Die Reinigung des Weltraums ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit, und es liegt auch in unserer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass künftige Generationen weiterhin von der Weltraum-Infrastruktur und Forschung profitieren können.
Wie beeinflusst die extrem ultraviolette Strahlung der Sonne den Weltraummüll?
Die extrem ultraviolette Strahlung sowie die Auswirkungen von Mikropartikeln im Weltraum zerfressen die Oberflächen von Weltraumobjekten und erzeugen winzige Trümmerfragmente.
Kleine Hochgeschwindigkeitspartikel stellen eine ernsthafte Bedrohung für heutige Raumfahrzeuge dar. Ist es möglich, Raumschiffe durch Schutzschilde vor Kollisionen mit Weltraumschrottpartikeln zu bewahren?
Unsere heutige Technologie kann keine Schilde bauen, die unsere Raumfahrzeuge (wie in der berühmten Fernsehserie Star Trek) schützen können. Es ist uns jedoch gelungen, Techniken zu entwickeln, die es den Astronauten ermöglichen, die Raumfahrzeuge, in denen sie unterwegs sind, vor einem möglichen Beschuss und damit vor einem Aufprall durch kleine Weltraummüllteile zu schützen, die mit sehr hoher Geschwindigkeit um die Erde kreisen. Möglich wird dies durch eine spezielle Beschichtung der Außenflächen von Raumfahrzeugen, die mit Whippie-Schilde bezeichnet werden. Diese Schirme (Schilde) bestehen hauptsächlich aus mehrlagigem, flexiblem Gewebe, d. h. aus gewebter Keramik sowie auch aus Aluminium. Wenn die auftreffenden Partikel mit dem Raumfahrzeug kollidieren, verdampfen die Whipple-Schilde die Partikel zu Plasma, und obwohl sich das Plasma schnell über die Oberfläche der Raumfähre ausbreiten kann, ist es noch zu diffus, um Schäden an ihr selbst zu verursachen.
Wissen Sie, wie viel Schrott unseren Planeten umkreist?
In jüngerer Zeit wurden mehr als 28.000 Objekte im Weltraum entdeckt und ausfindig gemacht, wobei es sich hier zumeist um die größten Trümmerteile handelt. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Satellitenstarts verzehnfacht und liegt nun bei mehr als 600 pro Jahr. Die rasante Zunahme des Weltraummülls stellt zweifelsohne eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit aller künftigen Weltraumaktivitäten dar. Deshalb muss man Lösungen für die Beseitigung des Weltraummülls finden.
Ist es möglich, Weltraummüll zu beseitigen oder zu reduzieren?
Weltraumschuttentfernungstechniken werden derzeit entwickelt, um Weltraummüll zu reduzieren. Die Europäische Kommission finanziert ein Programm zur Reduzierung von Weltraummüll. Es wird nicht möglich sein, alle die Erde umkreisenden Objekte loszuwerden. Allerdings würde das Entfernen einer großen Menge Weltraummüll Start und Erhaltung von Satelliten sowie die Missionen selbst sicherer als jetzt machen. Andere Initiativen befinden sich ebenfalls in der Entwicklung, und dies könnte eine Chance für private Investoren sein.
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