Extreme Temperaturen
Steigende Temperaturen bedrohen unsere Gesundheit seit Jahrzehnten, aber in bestimmten Gebieten ist die Bedrohung in hohen Breitengraden wie Nordamerika und Europa dringlicher, da Hitze-Extreme häufiger auftreten. Klima und demographische Trends deuten darauf hin, dass Hitzewellen hartnäckiger sein werden. Bereits heute haben durch abnormale Hitzewellen verursachte Sterblichkeitsraten alarmierend zugenommen. Vorhersagen für die nächsten 40 Jahre deuten darauf hin, dass die Häufigkeit von Mega-Hitzewellen
um 5 auf 10 Mal zunehmen wird.
Hitzestress, (durch starke Dehydrierung verursachte) Nierenprobleme, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen sowie psychische Leiden führen in den bevölkerungsreichsten Städten zu einem traurigen Anstieg der Krankenhausstatistik. Sicherlich hat der verstärkte Einsatz von Kühlsystemen, wie Klimaanlagen das Sterberisiko verringert. Heute sind es aber die genaueren Warnprogramme (Wettervorhersagen), die tatsächlich helfen, die größten Gefahren und Schäden zu vermeiden.
Ältere Menschen und in sozialer Isolierung oder schwerer Armut lebende Menschen sind am anfälligsten für gesundheitliche Probleme aufgrund steigender Temperaturen. Auch Menschen mit psychischen Erkrankungen sind betroffen: Eine Depression kann sich zum Beispiel bei heißem Wetter verstärken und Demenz kann sich auch bei großen Hitzewellen verschlechtern. Dies stellt das höchste Risiko für Krankenhausaufenthalt und Tod dar.
Eine letzte Überlegung: Durch das wärmere Klima sind die Winter milder geworden und dies hat zu einer Verringerung der Krankheiten und Todesfälle im Zusammenhang mit Kälte geführt. Dennoch wird diese Abnahme nicht durch die Zunahme der Todesfälle aufgrund von Hitze kompensiert, weil das Gleichgewicht dieser beiden gegensätzlichen Werte von zahlreichen Faktoren abhängen kann. Hierzu gehört auch geografische Lage, Zusammensetzung und Struktur der dort lebenden Bevölkerung (ältere Menschen, Kinder, Kranke, Armut usw.).