Welttierschutztag
4. Oktober ...
Der Klimawandel und insbesondere die globale Erwärmung, die durch die zunehmenden Konzentrationen von Treibhausgasen verursacht wird, führen sowohl zu einem Anstieg der durchschnittlichen als auch der extremen Temperaturen. Hinzu kommen andere natürliche oder vom Menschen verursachte Gesundheitsbelastungen. Wie viele Studien belegen, wirkt sich dies in vielfältiger Weise auf die menschliche Gesundheit (und Krankheit) aus. Insbesondere Hitzestress und Hitzewellen können Erkrankungen von Herz, Kreislaufsystem und Atemwegen sowie auch zerebrovaskuläre und diabetesbedingte Erkrankungen verschlimmern, was zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate bei älteren oder sehr jungen Menschen sowie Personen mit chronischen Atemproblemen führt.
Höhere Temperaturen fördern auch die Bildung von Ozon in geringer Höhe, was sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann, da dies bei diesen Personengruppen zu einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion führt. Immer häufiger auftretende extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen oder Stürme bergen zusätzliche Risiken für die menschliche Gesundheit und hier sind potenziell tödliche Verletzungen zu erwähnen. Darüber hinaus können Starkregen und Überschwemmungen, die zu einer Wasserverschmutzung führen, eine Zunahme von Infektionskrankheiten wie Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall, Auswirkungen auf das Nerven- und Atmungssystem des Körpers oder Leber- und Nierenschäden mit sich bringen.
Ein weiterer Aspekt des Klimawandels ist seine Auswirkung auf unsere Atemluft. Der Klimawandel hat die Wetterlage verändert, was sich wiederum auf die Konzentration von Luftschadstoffen wie bodennahem Ozon (O3) und Feinstaub auswirkt. Dies gilt insbesondere in bestimmten Gebieten, in denen sich Bevölkerung und Industrie konzentrieren.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass der steigende Kohlendioxidgehalt (CO2) in der Atmosphäre das Wachstum von Pflanzen fördert, die in der Luft befindliche Allergene freisetzen, die bei für diesen Faktor besonders empfindlichen Menschen Atemprobleme verursachen. Ozon und Allergene beeinflussen also nicht nur die Qualität der Außenluft, sondern auch die Raumluftqualität, da diese Schadstoffe in Häuser, Schulen und andere Gebäude eindringen. Höhere Pollenkonzentrationen können allergische Sensibilisierungen und Asthma verstärken und somit unsere Lebensqualität beeinträchtigen.
Die Folgen des Klimawandels können sich auch negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Zum Beispiel können direkte Erfahrungen mit bestimmten extremen Wetterereignissen posttraumatische Belastungsstörungen auslösen, während Sorgen oder ein Gefühl der sich allgemein aus dem fortschreitenden Klimawandel ergebenden Unsicherheit zu Angst und sogar Depressionen führen können. Natürlich hängt die tatsächliche Wirkung auf jeden Einzelnen von dessen persönlichen Voraussetzungen und dessen Fähigkeit zur Stressbewältigung ab. Das Risiko negativer Auswirkungen auf die psychische Gesundheit kann jedoch mit zunehmender Intensität des Klimawandels steigen.
Es gibt folgende weitere Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit, die je nach Region und Entwicklungsstand variieren können: Steigende Temperaturen verursachen das massenhafte Aufblühen von Algen und/oder Cyanobakterien (Blaugrünbakterien), die Giftstoffe produzieren können, die über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen oder durch Verschlucken von Wasser aus Seen oder Meeren sogar tödliche Krankheiten verursachen können.
Außerdem müssen wir Vektoren in Betracht ziehen, d. h. Organismen, die Krankheitserreger von einem infizierten Tier oder Menschen auf andere Tiere oder Menschen übertragen können. Zecken oder Stechmücken sind ein gängiges Beispiel für Vektoren. Der Klimawandel verändert die Bedingungen für die Verbreitung von Krankheitserregern durch Vektoren. In den letzten Jahrzehnten hat sich z. B. die asiatische Tigermücke aufgrund von Globalisierung und günstigen klimatischen Bedingungen bereits in einigen Teilen Südeuropas ausgebreitet. Der Klimawandel macht auch einige nördliche Teile Europas für die Ansiedlung von Mücken geeignet. Tigermücken können Krankheitserreger wie Dengue- und Chikungunya-Viren übertragen.
Städte und hier insbesondere Großstädte tragen wesentlich zum Klimawandel bei, weil städtische Aktivitäten die wichtigsten Quellen von Treibhausgasemissionen sind. Sie machen allerdings weniger als 2 Prozent der Erdoberfläche aus. Es wird geschätzt, dass Städte etwa 78 Prozent der weltweiten Energie verbrauchen und für 75 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind, wobei Verkehr und Gebäude hier den Löwenanteil liefern.
Nach Angaben der Vereinten Nationen macht die reine Dichte der auf fossile Brennstoffe angewiesenen Bevölkerung die in Städten lebenden Menschen sehr anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Tatsächlich sind die Temperaturen in dicht besiedelten Städten meist höher. Wärmere Nächte können die Schlafqualität der Menschen verringern und dessen erholsame Wirkung negativ beeinträchtigen. Höhere Temperaturen führen auch, zum Beispiel durch den Betrieb von Klimaanlagen, zu einem höheren Stromverbrauch.
Es scheint jedoch, dass Städte auf der ganzen Welt bereits Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen ergriffen haben und politische Maßnahmen implementieren, um die Nutzung alternativer Energiequellen zu fördern. Zu berücksichtigen sind hier auch die hohen Kosten der traditionellen fossilen Brennstoffe und der Übergang zu umweltfreundlicheren und erneuerbaren Energiequellen, die daneben zu einer nachhaltigeren Wirtschaft führen und zur Erhaltung unserer Umwelt beitragen werden.
Der Klimawandel hat auch einen Einfluss auf die Landwirtschaft: Höhere Temperaturen, höhere CO2-Konzentration in der Luft, veränderte Niederschlagsmuster und andere damit verbundene meteorologische Parameter wirken sich unweigerlich auf das Pflanzenwachstum aus. Wenn die Temperatur auf das optimale Niveau ansteigt, wird eine reichliche Ernte erzielt. Wenn dieses optimale Niveau allerdings überschritten wird, nimmt der Ertrag der Kulturen ab. Selbst einzelne Tage mit Temperaturen über 30° C können das Wachstum von Mais und Sojabohnen beeinträchtigen. Extreme Wetterbedingungen, insbesondere Hitze und Trockenheit, sowie Starkregen haben einen negativen Einfluss auf die Ernte.
Viele Pflanzen reagieren auf eine hohe Konzentration von CO2 in der Luft, indem sie die Wasserabgabe aus den Blättern reduzieren und gleichzeitig die Photosynthese intensivieren. Auf diese Weise ist es möglich, dass das Wachstum der Pflanzen zunimmt, solange ausreichend Wasser und Nährstoffe zur Verfügung stehen: Der sogenannte „CO2-Düngungseffekt“ tritt auf. Inwieweit dieser Düngungseffekt die in manchen Gebieten durch Niederschlags- und Temperaturschwankungen verursachten Ertragseinbußen ausgleichen kann, ist noch umstritten. In jedem Fall aber führt eine höhere CO2-Konzentration in der Luft zu einer geringeren Konzentration von Nährstoffen in den Pflanzen.
Generell lässt sich sagen, dass zumindest bis zu einem globalen durchschnittlichen Temperaturanstieg von 1 bis 2° C (im Vergleich zur vorindustriellen Zeit) mit minimalen bis mäßigen Auswirkungen auf die Ernten zu rechnen ist, wobei es je nach Art der Kulturpflanzen und Ernteregionen Unterschiede gibt. Jeder weitere Temperaturanstieg wird jedoch zu einem starken Rückgang der Ernteerträge führen.
In der Regel sind die Ursachen für das Migrationsphänomen vielfältig: Veränderungen der regionalen Wettersysteme, die den Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Wasser einschränken und die Lebensgrundlagen beeinträchtigen können, aber auch Einkommensunterschiede können Migrationsmuster in der ganzen Welt beeinflussen. Es ist daher schwierig, einzelne Migrationsbewegungen ausschließlich dem Klimawandel zuzuschreiben, wie es ebenso schwierig ist, einen einzelnen Sturm oder ein Extremereignis dem globalen Klimawandel zuzuschreiben. Es ist jedoch inzwischen allgemein anerkannt, dass der Klimawandel zu den Wanderungsbewegungen einer großen Anzahl von Menschen beiträgt.
Zunehmend häufige und intensive Extremwetterereignisse werden dazu führen, dass die Zahl der vom Klimawandel betroffenen Menschen zunimmt. Wenn wir die Umsetzung von Maßnahmen zur Abschwächung dieser Veränderungen hinauszögern, werden immer mehr in Küstengebieten lebende Menschen gezwungen sein, in sicherere Gebiete umzuziehen.
Wo vom Klimawandel betroffene Menschen hingehen und ob sie besonderen Schutz genießen können, sind Fragen, die bisher noch nicht beantwortet sind. Auf jeden Fall sind die ersten in Betracht zu ziehenden Maßnahmen eine Begrenzung der Treibhausgasemissionen und der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen sowie ein respektvolleres und umweltfreundlicheres Handeln zugunsten unserer Mutter Natur in unserem Alltag.
Nach Schätzungen des UN-Umweltprogramms werden die globalen Kosten für Reaktionen auf den Klimawandel und seine Auswirkungen bis 2030 auf 140 bis 300 Milliarden Dollar pro Jahr und bis 2050 auf 280 bis 500 Milliarden Dollar pro Jahr ansteigen. Darüber hinaus wird erwartet, dass die steigenden Temperaturen den globalen Wohlstand bis 2050 erheblich reduzieren werden. Aufgrund des Temperaturanstiegs werden die Ernteerträge sinken, Krankheiten werden sich leichter ausbreiten und der Anstieg des Meeresspiegels wird Küstenstädte überfluten. Es liegt daher auf der Hand, dass schnell gehandelt werden muss, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, die mit drei verschiedenen Arten von Kosten verbunden sind: Erstens gibt es die Kosten, die durch Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen (z. B. Straßen, Brücken, Land, Häfen) als Folge extremer Wetterereignisse entstehen.
Zum anderen gibt es Anpassungskosten durch Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels, wie z. B. der Bau von Dämmen oder Rückhaltebecken für den Hochwasserschutz. Schließlich spricht man noch von sogenannten Vermeidungskosten, z. B. Kosten für die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien, um die künftige Erderwärmung zu begrenzen. Die globale Erwärmung ist in der Tat für jedes Land der Welt mit einem hohen Preis verbunden. Wenn wir die USA als Beispiel nehmen, wird die zur Eindämmung des Klimawandels erforderliche 80-prozentige Reduzierung der US-Emissionen nicht billig sein, denn die Umsetzung von Maßnahmen zur Begrenzung der Treibhausgase sowie der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen sind teuer. Allerdings werden die entstehenden Kosten noch viel höher sein, wenn wir nicht rechtzeitig handeln.
Wenn wir, wie es wünschenswert wäre, die globale Erwärmung auf maximal 1,5° C begrenzen wollen, sind hohe Investitionen erforderlich. Im Gegensatz dazu würde eine Begrenzung der Erwärmung auf maximal 3,5 ° C zu deutlich geringeren Investitionskosten führen, aber die Kosten für Schäden erhöhen. Insgesamt sind die Aufwendungen für die Begrenzung der globalen Erwärmung wahrscheinlich viel niedriger als die Kosten für Schäden, die durch eine unkontrollierte Erwärmung verursacht werden. Es muss betont werden, dass das Risiko irreversibler Schäden mit zunehmender Erwärmung steigt. Daher ist es besser, jetzt zu handeln und Schäden durch die Umsetzung umweltfreundlicherer Maßnahmen zu verhindern, um dieses dramatische Szenarium zu vermeiden.
Durch starke nationale und internationale Aktionen können Treibhausgasemissionen reduziert werden, welche die globale Erwärmung verursachen. Es ist allerdings notwendig, jetzt zu handeln, um die Ziele des Pariser Abkommens zur Begrenzung der globalen Erwärmung zu erreichen. Je länger wir warten und die Umsetzung von Maßnahmen verzögern, um dieses Problem anzugehen, desto schmerzhafter – und teurer – werden die Folgen sein.