Hier handelt es sich um die größte Struktur, die der Mensch bisher in den Weltraum gebracht hat. Im Grunde geht es um ein Forschungslabor, das die Erde über unseren Köpfen umkreist: Wir sprechen von der sogenannten „Internationalen Raumstation“ (International Space Station, ISS). Sie ist ein multinationales Bauprojekt, an dem mehrere Länder beteiligt sind. Tatsächlich umfasst dieses Projekt finanzielle Beiträge von 15 Nationen und 5 Weltraumorganisationen und zwar: der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der US-amerikanischen Nationalen Luft- und Raumfahrtbehörde (NASA), der russischen ROSKOSMOS, der japanischen Luft- und Weltraumforschungsorganisation sowie der kanadischen Weltraumbehörde. (Hierbei sind die ersten drei deren Hauptpartner). Auf der ISS führen Astronauten jeden Tag während ihres Aufenthalts auf der Raumstation zahlreiche Experimente durch, deren Zweck nicht nur darin besteht, künftige Weltraumforschungen besser vorzubereiten, sondern auch die heutige Lebensqualität auf der Erde zu verbessern.

Am 20. November 1998 wurde das erste Segment oder Modul der ISS namens Zarya („Sunrise“, d. h. „Sonnenaufgang“) gestartet. Nur wenige Wochen später wurde das zweite, auch als „Node-1“ bekannte Modul (des Namens „Unity“, d. h. „Einheit“) gestartet. Letzteres war die erste vollständig von den Amerikanern gebaute ISS-Komponente. Das Unity-Modul wurde mit der ersten Weltraummission der Raumfähre Endeavour STS-88 in die Umlaufbahn gebracht. (Hier handelte es sich um eine Mission, die dem Beginn des Aufbaus der Internationalen Raumstation gewidmet war). Schließlich gelang es der STS-88-Besatzung am 6. Dezember desselben Jahres nach einem hohen Maß an Präzisionsarbeit, die hintere Andocktür der „Unity“ mit der vorderen Andocktür des Zarya-Moduls zu verbinden.

Die Internationale Raumstation ISS behält eine Umlaufbahn in einer durchschnittlichen Höhe von 400 Kilometern (etwa 250 Meilen) bei. Diese Umlaufbahn hält sie durch Reboost-Manöver mit dem Triebwerk des Servicemoduls Swesda („Stern“) stetig bei. Allerdings kann sie weiterhin mit den Triebwerken des Host-Raumfahrzeugs aufrechterhalten werden. Die Swesda, die den Astronauten nicht nur Unterkunft bietet, ist auch mit Lebenserhaltungssystemen sowie Höhen- und Umlaufbahnkontrollsystemen ausgestattet. Das Modul bietet außerdem zusätzliche Andockbereiche, die für Shuttles sehr nützlich sind.

Die ISS besteht aus 16 unter Druck stehenden Modulen: Es gibt vier russische Module (Swesda, Rassvet, Poisk und Pirs), ein europäisches Modul (Columbus) und neun US-Module (Zarya, BEAM, Harmony, Leonardo, Tranquility, Cupola, Unity, Quest und Destiny) sowie zwei japanische Module (JEM-ELM-PS und JEM-PM).

Die International Raumstation ISS umrundet die Erde mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 28.000 km/h (17.150 Meilen pro Stunde). Dies bedeutet, dass die ISS die Erde alle 92 Minuten umrundet und den Planeten 16 Mal täglich umkreist.

Die Internationale Raumstation ist von der Erde aus sichtbar. Nach dem Mond ist sie das zweithellste Objekt im Nachthimmel. Die ISS durchquert den Himmel wie ein Stern und könnte leicht für ein Flugzeug gehalten werden. Sie können die ISS sehen, wenn Sie Ihre Gegend überfliegt.

Im Allgemeinen beherbergt die Internationale Raumstation (ISS) jederzeit eine internationale Crew von sechs und nicht weniger als drei Astronauten. Als die Spaceshuttle noch in Gebrauch war, konnten mehr Astronauten, wenn auch nur für wenige Tage untergebracht werden, bis die Raumfähre an der Station andockte. Gemäß eines NASA-Berichts vom Juli 2020 konnten insgesamt 242 Menschen aus 19 verschiedenen Ländern zur ISS reisen.

Im Durchschnitt dauern Astronautenmissionen in der Regel 6 Monate. In jedem Fall kann die Dauer ihrer Missionen erheblich variieren und sind von der Art der Aktivitäten und Experimente abhängig, die an Bord der ISS durchgeführt werden müssen. Bedenken Sie, dass der russische Kosmonaut Michail Kornienko (von der Station Roskosmos) und der amerikanische Astronaut Scott Kelly (von der NASA) im Jahr 2016 zwölf Monate ununterbrochen dort verbrachten, um zu verstehen, welche Auswirkungen die Abwesenheit der Schwerkraft über längere Zeiträume auf den menschlichen Körper haben kann.

Die Internationale Raumstation ist ein internationales Projekt und die Teilnehmer sind Europa mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), die USA mit der ‚National Aeronautics and Space Administration‘ (NASA), Russland mit Roskosmos - RKA (Roskosmos Staatsunternehmen für Weltraumaktivitäten) sowie Japan mit der japanischen Agentur für Luft- und Raumfahrtforschung (JAXA).

Die ISS wurde seit der Ankunft von Expedition 1 im Jahr 2000 ununterbrochen bewohnt. (Veröffentlichungsdatum Quiz: 2021)

Die Italienerin Samantha Cristoforetti war die erste italienische Frau im Weltraum und wird die erste Astronautin sein, welche die Internationale Raumstation (ISS) befehligen wird. Dies geht aus einer Mitteilung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) hervor und geschieht während ihrer Mission, die für 2022 geplant ist.

Die Module, aus denen die Internationale Raumstation besteht, waren ursprünglich für einen Aufenthalt von 15 Jahren im Weltraum konzipiert und sollten daher bis 2015 funktionieren und im Orbit bleiben. Allerdings wurde die Laufzeit bis 2024 verlängert und einige Luft- und Raumfahrtexperten befürchten die Hypothese einer Aufenthaltsdauer bis 2030. Dies ist natürlich von der Art der durch- und ausgeführten Wartung abhängig. Tatsächlich erklärte der ehemalige Assoziierte Manager für „Menschliche Erforschung und Tätigkeiten der NASA“, Bill Gerstenmaier, 2018 vor einem Unterausschuss des US-Senats für Forschung und Weltraumerforschung: „Wir verfügen zumindest bis 2028 und vielleicht sogar etwas darüber hinaus über eine gute Betriebslebensdauer. Wir müssen lediglich die Station überwachen und dafür sorgen, dass sie ordnungsgemäß funktioniert. Sicherlich wollen wir nicht mehr Zeit für die Wartung als für die Forschung aufwenden. Wenn dies geschieht, wird der Nutzen der Station selbst abnehmen.“